Trocknungszeit
Ein wichtiger Punkt, auf den man bei einer wasserbasierten Farbe achten muss, ist die Trocknungszeit. Die Trocknungszeit der Farbschicht kann zwischen einigen Stunden und einigen Wochen variieren.
Die wichtigsten Faktoren sind Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftungsmenge. Darüber hinaus spielen auch die Schichtdicke und die Feuchtigkeit des Holzes eine Rolle. Auf dieser Seite erklären wir, wie die Trocknungszeit beeinflusst wird und wie Sie diese möglicherweise beschleunigen können.
Die verschiedenen Phasen des Trocknungsprozesses
Das Trocknen einer Farbe auf Wasserbasis erfolgt, wenn das Wasser aus der Farbe entweicht. Obwohl wasserbasierte Farben manchmal sehr schnell zu trocknen scheinen, kann es einige Zeit dauern, bis sie vollständig ausgehärtet sind. Genau wie ein Kuchen im Ofen braucht Farbe Zeit und die richtige Umgebung, um vollständig „auszuhärten“. Es ist nicht nur das Äußere, das trocknet; Für ein dauerhaftes Ergebnis müssen auch die inneren Schichten aushärten.
Nasse Farbe – das ist die Farbe, wie sie aus dem Topf kommt. Sobald Sie es auf das Holz auftragen, enthält die Farbe noch die gesamte Feuchtigkeit.
Hautbildung – vor allem bei sehr heißem Wetter beginnt sich oft schnell eine Art trockene Haut an der Oberfläche zu bilden. Die Farbe beginnt zu trocknen und wird matt.
Staubtrocken – Anschließend wird die Farbe staubtrocken. Das kann recht schnell passieren. Die Farbe fühlt sich auf der Oberfläche trocken an und Sie können sie leicht berühren, ohne dass sich Farbe ablöst.
Bitte beachten Sie: Wenn Sie mit dem Überstreichen einer staubtrockenen Schicht beginnen, werden Sie bemerken, dass Sie die Farbe sozusagen „abziehen“. Mit dem Druck der Bürste drückt man durch die dünne trockene Schicht und schreicht tatsächlich noch einmal durch die nasse Schicht. Sie tragen dann praktisch keine neue Farbe auf.
Widerstandsfähig – die Farbschicht enthält keine sichtbaren nassen Stellen mehr. Machen Sie keinen Fehler: Die Farbe ist noch nicht vollständig getrocknet. Diese Phase kann irreführend sein, denn obwohl die Farbe beispielsweise einem leichten Regenschauer standhält, löst sich die Farbe, wenn Sie sie mit einem nassen Tuch abreiben.
Ausgehärtet – der Farbe ist fast die gesamte Feuchtigkeit entzogen und die anderen Teile der Farbe sind sozusagen miteinander „verschmolzen“. Dies wird normalerweise als Endphase angesehen, da die Farbe bereits eine ziemlich gleichmäßige Schicht gebildet hat, obwohl die Farbe tatsächlich eine Endphase hat.
Stabile Schicht – auch nach dem Aushärten der Farbe ist noch eine sehr geringe Feuchtigkeitsmenge vorhanden. Diese Minipartikel lösen sich schließlich aus der Farbschicht und hinterlassen winzige „Durchgänge“. Diese sorgen dafür, dass dem Holz später Feuchtigkeit entzogen werden kann. Die Farbschicht „atmet“ also weiter.
Was beeinflusst die Trocknungszeit von Farbe?
Vergleichen Sie das Trocknen von Farbe mit dem Aufhängen von Wäsche. Ob Sie es draußen an der Wäscheleine oder drinnen aufhängen, hängt von der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit und der Brise ab. Außerdem macht es einen großen Unterschied, ob die Wäsche klatschnass ist oder bereits zentrifugiert wurde.
An einem Sommertag mit höherer Temperatur trocknet die Wäsche sicher. An einem Herbsttag mit einer Temperatur von 12 °C trocknet die Wäsche nur, wenn die Luftfeuchtigkeit niedrig ist und eine Brise weht. Bei kaltem und feuchtem Wetter ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Wäsche nicht trocknet, bevor ein Regenschauer über sie hereinbricht.
Es gibt daher mehrere Faktoren, die die genaue Zeit bis zum Aushärten des Farbes beeinflussen können.
Temperatur
Die Temperatur ist das Wichtigste. Ab 20 °C trocknet die Farbe wunderbar. Oftmals können Sie bereits nach 6 Stunden neu streichen und nach 2-3 Tagen hält die Farbe einem Regenschauer stand.
Bei niedriger Temperatur (insbesondere in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit) kann die Farbe nicht richtig trocknen. Dadurch verlängert sich die Trocknungszeit erheblich. Während dieser Zeit besteht eine gute Chance, dass es zu einem Schauer kommt und die Farbe wieder abgewaschen wird. Daher ist es besser, nicht bei einer Temperatur unter 15 Grad zu streichen
Die Monate April bis September eignen sich ideal zum Malen mit Moose Färg-Farbe: Es gibt viele Tage mit guten Temperaturen und geringerer Luftfeuchtigkeit.
Sinken die Temperaturen draußen? Sie könnten sich dafür entscheiden, drinnen zu streichen. Idealerweise tun Sie dies in einem Raum mit guter Isolierung oder Heizung, damit die Temperatur nicht zu niedrig ist.
Luftfeuchtigkeit
Auch die Luftfeuchtigkeit spielt eine wichtige Rolle. Nicht streichen, wenn die Luftfeuchtigkeit über 80 % liegt. Idealerweise liegt dieser bei etwa 40 %.
Farbe in einer Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit trocknen zu lassen, ist wie der Versuch, Kleidung an einem feuchten, nebligen Tag zu trocknen. Wenn die Luft mit Feuchtigkeit gesättigt ist, kann das Wasser in der Farbe nicht so leicht verdunsten, ebenso wie nasse Kleidung an einem feuchten Tag viel länger zum Trocknen braucht. Die Farbe bleibt länger nass und trocknet langsamer, da in der Luft kein Platz ist, um die Feuchtigkeit aufzunehmen.
Besonders hoch ist die Luftfeuchtigkeit im Herbst und Winter, aber auch an wärmeren Tagen kann die Luftfeuchtigkeit manchmal hoch sein. Und selbst drinnen, bei geschlossenen Fenstern, ist die Luftfeuchtigkeit oft höher als erwartet.
Gut zu wissen: Solange die Luftfeuchtigkeit hoch ist, hat die Farbe nicht nur Schwierigkeiten beim Trocknen, es kann auch passieren, dass die Farbe sogar wieder leicht feuchter wird. Solange sich noch Feuchtigkeit in der Farbschicht befindet, kann diese auch Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen. Dadurch bleibt die Farbschicht noch länger feucht. Dies geschieht meist nur bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit.
Belüftung
Eine gute Luftzirkulation sorgt dafür, dass feuchte Luft abgeführt wird und trockene Luft zirkulieren kann. Es ist, als würde man in einem warmen Raum ein Fenster öffnen: Die frische Luft transportiert die Feuchtigkeit nach draußen, wodurch die Farbe schneller trocknet.
Bei unzureichender Belüftung verbleibt die feuchte Luft an den gestrichene Oberflächen, was die Verdunstung der Feuchtigkeit in die Farbe verlangsamt. Dies kann zu längeren Trocknungszeiten und ungleichmäßiger Trocknung führen. Die Belüftung ist daher wie ein frischer Wind, der der Farbe hilft, optimal zu atmen und zu trocknen.
Im Freien ist die Belüftung in der Regel kein Problem. In Innenräumen halten wir im Winter oft Fenster und Türen geschlossen, was dazu führen kann, dass die Luftfeuchtigkeit vor Ort unbemerkt ansteigt.
Streichen Sie also drinnen? Öffnen Sie ab und zu ein Fenster oder eine Tür.
Schichtdicke
Auch die Dicke der Farbschicht beeinflusst die Trocknungszeit. Eine dünne Farbschicht trocknet schneller als eine dicke Schicht. Vergleichen Sie es mit dem Backen eines dünnen Pfannkuchens mit dem Backen eines dicken Kuchens – bei letzterem dauert es immer länger, bis er vollständig gebacken ist.
Eine dicke Farbschicht kann sich außen schneller trocken anfühlen (Oberflächentrocknung), während die Farbe innen noch feucht ist (durch Trocknung). Die Farbe bleibt dann lange angreifbar und kann sogar zum Glänzen des Farbes führen. Bei einer dünnen Farbschicht kann Feuchtigkeit schneller verdunsten, was für eine gleichmäßigere Trocknung der gesamten Schicht sorgt.
Dünne Schichten trocknen schneller und haften besser, wodurch die Farbe gleichmäßiger und fester wird.
Feuchtigkeit im Holz
Auch der Feuchtigkeitsgehalt im Holz kann die Trocknungszeit einer wasserbasierten Farbe beeinflussen. Wenn Holz einen hohen Feuchtigkeitsgehalt hat, kann die Feuchtigkeit unter der Farbschicht eingeschlossen bleiben, wodurch die Farbe länger nass bleibt und langsamer oder ungleichmäßiger trocknet. In manchen Fällen kann sogar Feuchtigkeit in die Farbschicht eindringen, was zu Problemen wie Verfärbungen führen kann.
Feuchtigkeit im Holz entsteht vor allem dann, wenn das Holz sehr frisch ist. Die Aufgabe eines Baumstamms besteht darin, Feuchtigkeit vom Boden zu den Blättern zu transportieren. Wenn er also gerade gefällt wurde, ist noch viel Feuchtigkeit im Holz. Wenn das Holz längere Zeit gelegen oder gestanden hat, wird ihm die Feuchtigkeit entzogen.
Ein Feuchtigkeitsgehalt von 15 % gilt üblicherweise als ideal zum Streichen. Sie können den Holzlieferanten nach dem Feuchtigkeitsgehalt seines Holzes fragen oder ein Feuchtigkeitsmessgerät verwenden. Lassen Sie das Holz im Zweifelsfall eine Weile stehen oder liegen, bevor Sie es streichen.
Wie lange dauert das Trocknen der Farbe?
Die Frage, auf die Sie eine Antwort suchen, lautet natürlich: Wann genau trocknet die Farbe?
Da so viele Faktoren Einfluss haben, lässt sich dieser nicht in Minuten, Stunden oder gar Tagen ausdrücken.
Als Richtwert geben wir an: Wenn Sie im Freien streichen und es tagsüber 20 °C hat, ist die Farbe nach 6 Stunden überstreichbar und nach 2-3 Tagen ausreichend getrocknet, um einem Regenschauer standzuhalten.
Die folgenden Tipps können Ihnen dabei helfen, die Trocknungszeit zu verkürzen:
Beim Streichen im Freien
- Vermeiden Sie das Streichen im Freien bei Temperaturen unter 15 °C. Einen großen Einfluss auf die Trocknungszeit hat die Temperatur: Pro 5 Grad weniger verlängert sich die Trocknungszeit im Quadrat. Unterhalb von 15 Grad beträgt die Trocknungszeit mehr als eine Woche. Die Wahrscheinlichkeit, dass es in Deutschland zu einem Schauer kommt, ist groß.
- Tragen Sie immer lieber mehrere dünne Schichten auf als eine dicke Schicht.
- Haben Sie bereits gestrichen und gibt es einen unerwarteten Schauer? Decken Sie den Bereich mit einer Plane ab, damit die Farbschicht nicht mit der Feuchtigkeit in Berührung kommt. Entfernen Sie die Plane bei trockenem Wetter, damit ausreichend frische Luft an die Farbschicht gelangen kann.
- Es ist besser, nicht zu streichen, wenn die Luftfeuchtigkeit über 80 % liegt. Die Luftfeuchtigkeit ist so hoch, dass die Farbe ihre Feuchtigkeit nicht an die Luft abgeben und somit nicht trocknen kann.
Wenn Sie innen streichen möchten
- Denken Sie daran, dass es in Innenräumen nur wenig Luftaustausch oder Belüftung gibt. Dadurch kann sich die Trocknungszeit verlängern. Öffnen Sie gelegentlich ein Fenster oder eine Tür, um die Belüftung zu verbessern. Dies kommt in der Regel auch der Luftfeuchtigkeit zugute. Sie können auch einen Ventilator im Raum platzieren.
- Wenn Sie im Herbst oder Winter streichen, kann die Farbe in Räumen ohne Heizung nicht richtig trocknen. Berücksichtigen Sie daher immer eine längere Trocknungszeit.
- Innen streichen und dann draußen platzieren? Dies kann eine hervorragende Lösung sein, beispielsweise wenn Sie im Herbst streichen und die Regenwahrscheinlichkeit zu groß ist. Bitte berücksichtigen Sie eine längere Trocknungszeit aufgrund fehlender Belüftung, höherer Luftfeuchtigkeit (insbesondere in einem Schuppen oder einer Garage) und möglicherweise einer niedrigeren Temperatur. Die Tipps aus Punkt 1 und 2 helfen, das Trocknen zu beschleunigen. Stellen Sie das Holz nicht ins Freie, wenn sich bei der Handhabung noch die Farbe ablöst.
- Tragen Sie immer lieber mehrere dünne Schichten auf als eine sehr dicke.
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